Mutter werden – Mutter sein
Werde ich überhaupt eine gute Mutter sein?
Viele Frauen setzen sich oft weit vor Eintreten der ersten Schwangerschaft mit dem Muttersein auseinander.
Sie haben ein Bild, eine Vorstellung, von sich und ihrer zukünftigen Familie. Wenn es dann tatsächlich so weit ist, und der positive Schwangerschaftstest, das erste Ultraschallbild, in den Händen gehalten wird, können die Gefühle Achterbahn fahren.
Dann sind da nicht nur Freude und Glück, sondern vielleicht auch Angst, Unsicherheit und Zweifel.
Und vielleicht mischen sich auch Sorgen darunter, ob man denn überhaupt eine gute Mutter sein kann. Diese gemischten Gefühle sind nicht ungewöhnlich, und es gibt erstmal keinen Grund zur Sorge, wenn sie da sind, es sei denn, sie nehmen so viel Raum ein, dass sie belasten.
Neben den tatsächlich großen Veränderungen, die bevorstehen und die berechtigter Weise Unsicherheit auslösen können, tun auch die Hormonveränderungen, die mit einer Schwangerschaft einhergehen, ihr Übriges, und sorgen dafür,
dass die werdende Mutter vielleicht etwas „neben der Spur“ ist.
In manchen Fällen werden diese zweifelnden Gedanken aber so laut, dass sie die Schwangerschaft belasten. Das bedeutet Stress für die Mutter, und somit auch für das Kind. Dann ist es ganz wichtig, die Sorgen oder Ängste mit jemandem zu besprechen, damit sie nicht alleine getragen werden müssen. Solche Gespräche können enorm entlastend sein, was sich letztlich positiv auf alle Beteiligten – inkl. dem Baby im Bauch – auswirkt.
Ist das Baby dann geboren, kann es vorkommen, dass die Situation ganz anders, als ursprünglich erwartet, ist. Die Geburt war anstrengend, vielleicht sind manche Dinge nicht so gelaufen wie man es sich gewünscht hat, der eigene Körper fühlt sich verwundet und fremd an. Hinzu kommt, dass sich Mütter heute viel Druck machen, alles perfekt machen zu müssen, und mit dieser unerfüllbar hohen Erwartung an der Realität scheitern. Das kann zu Enttäuschung und Frustration führen. Das Einfinden in die neue Rolle kann dann erschwert sein, die Stimmung getrübt, das Selbstwertgefühl sinkend, unerwartete Reaktionen wie Wut, Ärger oder sogar ein Ablehnungsgefühl gegenüber dem Kind, auftauchen.
Da Babys sehr feine Antennen haben, nehmen sie diese Missstimmung mitunter auf und werden ihrerseits unruhig und belastet. Sie wollen nicht schlafen, kommen nicht zur Ruhe. An dieser Stelle ist es dann wichtig, dass man als Mutter lernt, die Realität anzuerkennen und die unrealistischen Erwartungen, und die Vorstellungen die man hatte, los zu lassen und dem System Familie Zeit gibt, zu wachsen. Und: Instagram lügt! Auch die dort dargestellten Familien sind nicht immer perfekt – diese Momente werden nur nicht geteilt.
Kinder brauchen nämlich keine perfekten Eltern, sie brauchen menschliche Eltern, die erkennen, was gerade wichtig ist und was nicht!
Gebe dir also bitte Zeit, ohne große Erwartungen, in deine Rolle als Mutter zu finden.
Anstatt darüber nachzudenken, was du noch besser machen könntest, und den Fokus darauf zu legen, was noch nicht optimal klappt, schaue dein Baby an und denke darüber nach, mit wie wenig es letztlich zufrieden ist.
Nähe und Nahrung, recht viel mehr braucht es gerade nicht. 🙂