Adoptiv-/Pflegekinder

Wie weiß ich, was mein Pflegekind braucht und zulassen kann?

Wie kann ich unter diesen Umständen eine gute Beziehung aufbauen?

Eltern von Pflege- und Adoptivkindern stehen vor der großen Herausforderung,
zwei ganz unterschiedliche Rollen bedienen zu müssen.

Einerseits sollen sie für das in die Familie aufgenommene Kind „ganz normale“ Bezugspersonen und Eltern sein, die ein Heim und Zuwendung schenken, erziehen und Grenzen setzen

Andererseits haben sie aber auch die schwierige Aufgabe, mit den seelischen Verletzungen des Kindes konfrontiert zu seinund sollen diesen so behutsam wie möglich begegnen, um dem Kind zu ermöglichen, sich davon zu erholen. 

Zusätzlich gibt es auch noch eine Herkunftsfamilie, und das Kind soll bestmöglich darin unterstützt werden, die Trennung von dieser zu verarbeiten und dieses Erlebnis zu integrieren.

Dazu sollte bewusst sein: Kinder wollen nicht von ihren Eltern (und ihrer vertrauten Umgebung) weg, auch wenn diese sie ganz schrecklich behandeln oder vernachlässigen, und eine Abnahme unumgänglich ist. 

Für die Kinder ist dieser Schritt (erneut) traumatisierend, selbst wenn er langfristig zu ihrem Schutz ist, und selbst wenn sie noch ganz jung sind. Auch wenn keine bewusste Erinnerung an die Herkunfsfamilie besteht, hinterlässt der erzwungene Bruch mit dieser Spuren, die sich im Verhalten des Kindes widerspiegeln. 

Zusätzlich hat das Kind mit seinen leiblichen Eltern eine Verhaltensstrategie etabliert, die ihm geholfen hat, in dieser Familie zu überleben und die es, aus Mangel an erlernten Alternativen, auch weiterhin zeigen wird, auch wenn Sie ihm ganz anders begegnen. Das kann sehr belastend und herausfordernd sein, weil das Verhalten des Kindes oft auf den ersten Blick schwer verständlich ist.

Das Kind hat sich aufgrund seiner Geschichte vermutlich bereits oft in Situationen wiedergefunden, in denen es sich ohnmächtig fühlte, und jemand über es und seine Bedürfnisse hinweg bestimmte oder diese ignorierte.

Selbst sehr kleine Kinder streben in Folge verstärkt und auch erstaunlich früh nach Autonomie, während sie gleichzeitig viel Energie dafür aufwenden, ihre neue Bindungsperson unter Kontrolle zu bekommen, was auf die enormen Verlustängste des traumatisierten Kindes zurückzuführen ist.

Dies zeigt sich besonders auch in Situationen, wo das Kind nicht mehr wachsam sein kann, also zB wenn es alleine schlafen soll. Im Grunde ist jede Situation, in der sich das Kind ausgeliefert oder über sich bestimmt fühlt, eine Situation die innerhalb kürzester Zeit eskalieren kann. 

Sollten Sie ein Baby adoptieren oder zur Pflege aufnehmen, kann das bedeuten, das Kind zeigt Verhaltensweisen,
welche für Sie als Adoptiv- oder Pflegeeltern nicht verständlich sind.
Es kann bedeuten, dass das Kind viel schwerer zu „lesen“ ist und sie ganz feine Antennen brauchen, um es nicht zu überfordern. 

In diesem Fall ist die videogestützte Verhaltensanalyse ein ideales Instrument, um die subtil gezeigten Abwehrmechanismen des Kindes zu verstehen, und in Folge respektieren zu können. So lernt es mit der Zeit zu vertrauen, weil so seine empfindlichen Grenzen gewahrt werden und du trotzdem für es da bist.

 

Gerne unterstütze ich dich bei dieser verantwortungsvollen Aufgabe!